Geborgenheit

Ich fühle mich wohl und geborgen durch Dich. In Dir.

Und doch weiss ich es: Ich muss auch in mir geborgen fühlen.

Durch mich.

Nur das gibt mir die Sicherheit, die ich brauche, um auch Dir Sicherheit zu geben.

 

Schick meine Seele in den Service,

Reifen wechseln.

Mit dem Druck stimmt's auch nicht mehr so.

 

 

verloren     

An all Deine Gaben und das Leuchten Deiner Liebe zu denken.

Und zu erkennen, zu spät zu erkennen,

wie blind ich war.

Ich habe sie nicht gesehen, nicht gefühlt, nicht erkannt.

Und so vergeudet, verschwendet und verloren.

Unwiederbringlich

 

Das Volk will Märchen. Sagen. Alle diese märchenhaften Welten sind immer rund um uns.

In uns. Wie Irrlichter. Wir müssen sie nur sehen, fühlen.

 

Wendepunkt aller Kreise,

wo wir alle hinwollen,

und so selten hinfinden…..

 

Kennst du deine vier Feuerzeichen?

 

 

schlimme geschichten

ihr habt doch euer leben jetzt gehabt, alles weitergegeben,

danke auch.

was macht ihr jetzt noch hier?

ihr gebt doch an allen fronten ab.

ihr könnt kaum noch gehen,

ihr vergesst alle namen,

ihr vergesst eure pisse zu halten,

wozu seid ihr noch nütze.

 

wir müssen ihn los werden.

Wie willst du das machen?

Ach, er geht jetzt bald den Weg alles Vergänglichen.

Aber vorher habe ich  noch meinen Spass an ihm!

 

gott sucht uns

 

 

Perlen

Du hast mir das Lachen und

die Freude gezeigt,

mich vom Stillstand befreit.

Du hast mir Geborgenheit

und Sicherheit gegeben,

hast mir gezeigt,

wie es ist zu leben.

Du hast in mir Zuversicht, Hoffnung,

Ziele und Staunen geweckt,

hast mit mir die vielen eigenen

verborgenen Talente entdeckt.

Und dafür liebe ich dich!

 

 

Hallo lieber Baum!

Jetzt erst sehe ich dich!

Du hast mir ja eben mit deinem Blatt dort zugewinkt

 

Nehmt mir ja meinen Teddy nicht weg!

 

Ich schwelge in der Welt und in der Natur.

Zum Leben schön!

Wenn schon sterben: Bitte in solchen Augenblicken.

Dann flutscht man so leicht direkt ins blühende Elysium.

 

 

an Dich, 5. Juli 2008

Nach so einem Tag mit Dir, wie gestern,

so dicht gefüllt mit gemeinsamem Erleben,

sich austauschen über Altes und Neues,

nicht mit irgendwem, sondern mit Dir, geliebtestes Wesen,

da wird  mir klar, dass ich nicht der einzige bin,

der da immer sucht und immer wieder findet.

Und ich ahne von diesem Feuer, das da in dir brennt

und an den Wänden Deiner Seele nagt.

Das ist es, was manchmal so brennt.

 

Es wird dich nicht auffressen. Nein.

Es macht dich frei.

 

In den eigenen vier Wänden

ist nicht immer gut Kirschen essen mit sich selbst.

 

Nähe Juli 2008

Du bist mir näher als meine Halsschlagader.

 

 

Meine Liebe                   Juli 2008

Ich muss meine Liebe zu Dir nicht aufgeben,

es ist ja ein Teil von mir, nicht von Dir.

Ich nehme Dir also nichts weg.

Diese Liebe gehört mir,

sie ist der beste Teil von mir.

Und nun löst sie sich,

sie fordert, verlangt nicht mehr,

sie sehnt nicht mehr,

sie ist nur noch Liebe um sich selber willen,

und sie ist frei und federleicht.

Ich liebe.

 

 

Meine Liebe II                August 2008

Ich muss meine Liebe zu Dir nicht aufgeben,

sie ist ja ein Teil von mir.

Diese Liebe ist mein,

sie ist der beste Teil in mir.

Und nun löst sie sich,

sie fordert, sie verlangt nicht mehr,

sie ist nur noch Liebe um sich selber willen,

und sie ist frei und fast federleicht.

Aber sie sehnt sich noch,

und weiss doch nicht, warum, wohin.

Ich liebe.

 

 

Hohelied 23          Juli 2008

Diese Tiefe zwischen Deinem Wimpernschlag

Diese Weite in den Grübchen Deines Lächelns.

Dieser Duft und süsse Flaum Deines Nackens.

Diese Schwingen meines Lebens in Deinem süssen Haar,

der Odem eines Morgenaufganges mit Dir,

die  Trausamkeit des Abendausgangs zu zweit,

 

Ich liebe Dich.

 

 

Grauen       Juli 2008

Warum ist denn diese Nacht so anders als die andern Nächte.

Du siehst die Knochen deiner Mutter brennen,

zerbrochen im Rad,

du wachst auf aus deinem Traum

und liegst in deinem weichen waidwunden bett

mit deiner Morgenerektion,

und du sehnst dich ohne Ende.

Nach Erlösung.

 

 

Die Angst der Hornhaut         Juli 2008

Dumpfes Brüllen verhornter Seelen,

ausgrenzen von allem, was anders ist.

Daran reibt Ihr Euch ständig wund.

 

 

Die Begegnung

wir begegneten und auf der breiten Piazza der Begierden.

Idyllisch ist sie nicht, die Piazza,

bei Leibe nicht.

Sie erzählt uns von den Wurzeln und den Verlusten und den Süchten.

Sehnsüchten.

Wir haben nie aufgehört zu suchen.

und wir haben nie gewonnen.

 

Nun: Wir begegneten uns auf der Piazza.

Unsere Blicke trafen sich,

und da geschah etwas wie eine Geburt.

Blätter raschelten allenthalben,

brennenes Reisig knisterte,

der Moment schmeckte wie gutes Himbeereis.

Der Lauf der Dinge war gelegt

wie Schwelbrand.

Deine teuflisch-edlen Lippen glänzen im Abendlicht

wie nasser Asphalt,

Deine Blicke wie Laser.

Zwischen Deinen Schenkeln rumort mein Verderben.

 

 

Lebenslügen

Sie lassen Dein Leben klingen,

niemand merkt den falschen Ton.

Niemand kümmert Deine Tränen,

wenn Dich der Makel trifft.

Aber die Kameras schauen auf Dich,

wenn Dein Kropf birst,

und deine säende Hand

Tod bringt und Verzweiflung.

Um Gottes Willen?

Er wälzt sich mit im Blut und Leiden

deiner Opfer.

 

 

Seelenverwandtschaft auf hoher See

Die Seelenverwandtschaft fusst auf inneren Werten, die sich treu bleiben.

Partnerschaft beruht auch auf äusseren, greifbaren Werten.

Das geht es auch um die weltliche Freuden und Leiden des Alltags, Wohnungsschlüssel,

Klo- und Zahnbürste, Hypothek und saure Milch im Kühlschrank.

 

Unsere Partnerschaft lässt sich nicht wieder etablieren.

Ich habe zuviel gesoffen und du hast dich zuviel angelogen. Was nun.

 

Schippere ruhig weiter auf dieser Wellenfahrt.

Wenn Du Schiffbruch erleidest - dann findest Du vielleicht Halt auf meinem Treibgut,

wo ich schon seit geraumer Zeit hause.

 

 

Liebe und Schafe zählen

Und dann sind sie vorbei, diese wilden Gefühle,

diese wonnevollen Räusche der Freuden

…Dopamin und Oxytozin…

Und dann sitzt Du da

in nackten Hosen,

tauchst Deinen Finger ins schale Bier

und malst auf die Tischplatte

kleine putzige Tierfiguren,

und die Schafe schwimmen Dir davon.

Du spürst Gammelfleisch zwischen Deinen Zähnen.

Und Du klaubst in Deinen Worthülsen

und willst das alles gar nicht mehr wahr haben.

 

 

Gebrochenes Herz

Kann ein Herz zerbrechen?

Kann mein Herz zerreissen?

Bevor Du zum Zerreisspunkt kommst,

gehe in Dich und frage Dich,

ob es das Wert ist.

 

Warum willst Du traurig und zerrissen sein,

bei so viel Schöneit in dieser Welt!

 

Lemuren in meinem Kopf

Fische nicht in den trüben Brühen meiner Seelenwelten.

 

 

Todesengel

Der Todesengel kommt herein mit sanftem Blick,

und sieht durch mich hindurch, und weicht zurück

und geht ins nächste Haus.

Ich habe noch ein bisschen Zeit.

 

Jeder Tag ein kleiner Tod.

Jeder Tag eine kleine Auferstehung.

Jeder Tag ein kleines Glück.

 

 

Hilfe

Hilfsbedürftigkeit gehört zum Wesen des Menschen,

weil sie zur Endlichkeit des Menschseins,

zur Unverfügbarkeit von Anfang und Ende gehört.

 

 

DU. Licht.

Du bist das Wesen,

welches die Lichter in mir entzündet,

die mir den Weg weisen.

Wenn sie mich nicht verbrennen.

 

Du bist das Wesen,

welches in mir die Ideen erweckt,

die mich entflammen.

Wenn sie mich nicht verderben.

 

Du bist das Wesen,

welches in mir die Lust zum Blühen bringt,

die mich zu allen Gipfeln führt.

Wenn ich mich nicht in Gier verirre.

 

Du bist das Wesen,

welches in meinem Herzen die Pforten öffnet,

aus denen Dein Licht leuchtet.

Wenn sie nicht den dunklen Engeln Einlass gewähren.

 

Du,

bitte gib unserem Lichte alle Kraft.

 

 

Wer bin ich

Wenn ich nur wüsste, wer ich bin.

Der Teufel bin ich nicht, das hoffe ich,

denn ich liebe Dich, Gott.

Der verlorene Sohn bin ich nicht, wessen Sohn?

Bin ich die verlorene Seele? Wo verloren?

In der Sintflut?

Bin ich Inge Meysel?

Nein, bin ich nicht, weil: Ich bin ja in Farbe.

Bin ich Saddam?

Nein, ich mag keinen Gasgeruch, wie der Adolf.

Ich fürchte, ich bin Christian.

Also wer BIN ich dann?

 

 

Grenzgänger

Dieses ewige Hin und Her.

Habe ich denn in meinem Leben alles falsch gemacht?

Mein Herz zittert beim kleinsten Laut

und sehnt sich doch nach Grösse und Licht.

Das Ich, das Du und das All umfassende.

Und doch bin ich ein heimatloser Trottel,

verloren, verlassen, verraten und verkauft.

Der suchende Tor.

 

 

Herzensaugen

Öffne die Augen meines Herzens,

damit ich in die Fenster meiner Seele blicken

und einen Teil von Dir erhaschen kann.

Lass mich nicht blind da draussen stehen,

blind und frierend und allein.

Lass mich mir selber Liebster, Nächster sein.

Lass mich in mich selbst kuscheln, mir selbst Wärme geben,

Geborgenheit meines Kokons.

Mir selber ein warmes, liebend Du.

 

 

Seelenkokon

Manchmal tauchst du auf,

schnappst dir die erstbeste Botschaft

und tauchst wieder ab

in die Tiefen deiner Seele,

und nimmst die Botschaft einfach mit.

Du umspinnst sie mit deinen Gedanken,

ohne Sauerstoffzufuhr,

sie mutiert und gärt in dir

ohne Zuhilfenahme anderer, sie wächst und wandelt sich.

Sie verpuppt.

Und dann tauchst du wieder auf.

Was bringst du mit?

Ein Monster?

 

 

Dein Kettenhund

Lege Deine Angst

wie einen Hofhund an die Kette,

Du brauchst sie jetzt nicht mehr.

Sie mag Dir nützlich gewesen sein,

in alten Zeiten,

als Flucht und Leben noch ein Paar gewesen sind.

Ja, leg den Hund in Ketten.

Jedoch: Geh fügsam mit ihm um.

Du könntest ihn noch brauchen.

 

 

Untrennbar

Lieber Gott.

Eben dachte ich, der Dialog mit Dir sei doch sehr einseitig.

Welch ein Hohn, welche Blasphemie.

Natürlich antwortest Du mir nicht sofort,

es ist wie SMS.

Du antwortest, wenn es Dir gefällt.

Oder wenn Du fühlst, dass ich Dich brauche.

Dann aber

schickst Du mir einen lieben Menschen,

eine Fuge,

ein Lächeln,

lenkst meine Aufmerksamkeit auf einen schönen Baum,

eine Wolke,

oder einfach mein eigenes Lachen,

oder IRGENDWAS von dieser Welt,

worin Deine Botschaft eingewoben ist:

"Auch DAS bin ICH".

ALLES DAS bist DU..

Und ich bin darin verwoben.

Untrennbar.

 

Lieber Gott.

Hilf mir, Deine Botschaften besser zu lesen,

lass mich im Zweifel, und im verzweifelt sein

nicht entzweit sein

Von Dir.

 

Der zweite Blick          Bremgarten, 14. März 2009

Da sitz ich hier, im Freien.

Nicht bestellt.

Nicht abgeholt.

Es ist der erste Tag, an dem man wirklich im Freien sitzen kann.

Neben mir sind Menschen, die dem Winter grad adieu sagen.

Über mir die Ahnung einer fahlen Sonne,

die durch die kahlen Äste milcht.

Eine laue Luft streichelt uns alle.

Die Äste: behängt mit bunten Lampen.

Erst auf den zweiten Blick sehe ich,

dass sie brennen.

Und: Erst auf den zweiten Blick fühle ich,

dass alle warten:

Die Milchsonne,

die Äste, die Lampen.

Wir Menschen.

Irgendwo hüpft jetzt ein schrillig-bunter Faun im Dreieck.

Ich spüre, wie sie feixt

über den weissen alten Mann, dessen Zeit nun doch gekommen ist.

Sie wird uns bald, sehr bald, das so ersehnte Leben einhauchen.

Ich ahne soviel soviel Grün.

Dann höre ich die Amsel.

Lenz, ich hör Dir trapsen

 

 

Gold und Silber  Oktober 2009

 

Da liegst Du,

Du warmes, schönes Kornfeld,

stummst vor Dich hin im Sonnenlicht,

golden,

darin der Wind die silberne Wellen malt.

 

Darüber wattebauscht der koboldblaue Himmel,

in Deiner Wonnepracht.

 

Ein Bild, schöner nicht zu malen.

Mein Herz erfreut sich.

Darob.