vom heil werden
Mon Martre
Von Irgendwo zu Nirgendwo
immer auf der Bahn.
Den einen hat sie ausgetrixt,
den andern frisst der Wahn.
Der eine macht auf Toter
Held,
der andre schluchzt nur
noch,
weil er verliert.
Der eine wird so stinkereich
und ist ein armer Mann
mit soviel Geld
Und einer stirbt. Und wird.
Stiller Heimatbauch
Wir alle finden unsere Ecken
und Räume.
Wir alle brauchen diese
warmen Bäuche der Heimat.
Heimat ist überall. Heimat
ist jetzt.
Wie schwer müssen Tränen
sein,
damit sie dorthin fallen,
wo das Weinen lebt.
Wie lang muss Weinen sein.
Damit das Weinen die Wände
der Ängste sprengt.
Und plötzlich ist es still.
Sehr still.
Kein Rauschen und kein
Piepen mehr.
Nicht mal das Anschlagen des
ewigen Hundes.
Toten Stille.
Beginnt jetzt alles NEU?
eins
da zieht es hin,
das gute mit dem bösen, ewig
zerstritten,
ein leib, ein trieb, ein geist,
kein sehnen kann es teilen,
kein wille
mag es trennen,
ein guss,
ein wort,
und doch entzweit.
und alles was wir sind,
ist ödes nichts,
wenn nicht wir
das eine mit dem anderen
versöhnen.
Alle Hoffnung liegt darnieder
Alles ist getan, und nichts
geschieht mehr.
Keinen Brief mehr schreiben?
Keine Frau mehr küssen?
Kein Kind mehr streicheln?
Nie mehr den Winter
schnuppern, nie mehr den Frühling?
Hab ich mich verloren, in
meinem kleinen Ich?
In welchem Fundbüro kann ich
mich abholen?
Wo bin ich bloss?
Mittendrin und doch
ausserhalb aller Heimat.
Alles ist vertan.
Nicht mal ich warte noch auf
mich, nicht mal mein Grab.
Oder doch? Darf ich dort auf
mich warten?
Meine Seele ist eingesperrt
in einem klaren Stück Bernstein.
Sag nur ein Wort
und meine Seele ist frei.
Irrlicht
Wandern, irren, schweben,
zittern.
Ich bin ein Pünktchen,
es flirrt durch die Lüfte
und ist nirgends zuhaus.
und überall daheim.
Kein eigenes Dach überm
Kopf.
Jede Decke, die ein
liebender Mensch auf mich legt
ist heimkommen.
Licht ist überall.
Und Wärme, das warme helle
Pünktchen ist in uns.
Manchmal ist’s ganz hell in
mir.