vom Frohsein

 

 

 

Sommer

Der Wind streift das satt geblümelte Grün,

die Seele streichelt das Blau und flattert im Wind,

ein ganz gelber Schmetterling sucht im Gras seinen Anschluss.

Das Handtuch ist schon wieder voller Gras.

Das braungebrannte Mädchen neben mir

blättert nachdenklich eine Buchseite um,

meine Nase ergattert eine Brise Sonnencreme.

Es ist Sommer.

Zum Sterben schön.

 

 

 

Sommer am Grundlsee

Es ist dieses Licht,

es schimmert über meinem See,

glühendes Gold.

Myriaden von Perlen im Wasser,

und dieses Blau über uns,

das alles Übel nimmt.

Das klare Nass nippt zärtlich am Strand.

Meine Zehen werden sacht benetzt.

Wie von tausend Katzenzungen.

Nur nicht so rau. Aber so süss.

 

 

 

Am Strand

Die Sonne irgendwo

hinter vielen Wolken:

Spanien im Winter.

Aus dem Strandgut habe ich ein Feuerlein gemacht,

ein Schluck Wein, ein Zigarettchen

und Papier zum Schreiben.

Es lässt sich leben.

Die Steine sind schon kalt,

die Möwen, sie jammern und malen Zeichen an den Himmel,

die ich nicht zu deuten weiss.

Drei junge Menschen neben mir

suchen die Ferien

und machen Geräusch.

Alles in allem: Friede.

 

 

 

Mädchen mit dem Seidenhaar

sinnend sitzt du auf den stufen

ein gedanke muss sich

hinter deinem seidenen haar verfangen haben.

er lässt dich nicht mehr los.

unruhig hebt und senkt sich deine brust.

dein seidenes himmelblaues kleid

umspielt dein schöpfungsgedicht.

und wenn ich dich so betrachte

hüpft mein herz vor freude,

dass es so was schönes gibt.

ich will diese gefühle nicht verwechseln

mit meiner sehnsucht junger jahre.

deine sehnsucht ist jetzt,

und süss und tief und innig.

 

und doch,

etwas flog sacht und nah an meinem herz vorbei.

du hast kurz eine saite in mir berührt.

Alt, uralt.

 

 

 

Glücksbad

Es ist Spätsommernachmittag

Auf einer sonnendurchtränkten Nachmittagscaféterrasse,

vor mir eine feinduftende Tasse Café,

serviert von einer feinduftenden strahlenden Dame,

um mich eine sprudelnde frohe Menschen…..

…..

Ich bin von Menschen umgeben,

denen es gut geht.

Es ist mir dann,

als ob ich mein Antlitz in einer gekräuselten

Wasseroberfläche suche,

im Gegenlicht der Sonne.

Viele weiche Flächen blitzen,

und von überall, ganz kurz,

blitzt mir ein kleines Stück von mir selber entgegen.

Und ich tauche ein, gehe auf im Meer der Freude.

 

 

 

Meine Spieluhr

Dingelding.

Spieluhr mein.

Und die Harfe lumbert verträumt dazwischen

in perlenden Girlanden,

zumal: erobere mir mein dialektisches Gelände zurück,

federnden Wortes.

 

 

 

Glücksmomente

Der Brunnen der Freude sprudelt schillernde Fontänen,

in denen die Sonne blitzt.

Der Kuschelbär streckt sich wohlig unter der kraulenden Hand.

Der erfinderische Entdecker singt nackt ein jubilierendes „Heureka“.

Die Mutter schliesst ihren heimkehrenden Sohn in den Arm.

Der Sammler entdeckt in einem Buch aus dem Brockenhaus SEINE Briefmarke.

Der Geliebte vergräbt sein Gesicht im duftenden Haar der Geliebten

nach einem gemeinsam erlebten Höhepunkt.

Die Lieblings-Schokolade zergeht langsam im Mund.

Die Seele jubiliert.

 

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